Das 1984 gegründete Theaterkollektiv Forced Entertainment lebt und arbeitet in Sheffield, im Norden Englands. Wenn heute diese junge Truppe bereits zu den bemerkenswertesten Kräften des englischen Experimentiertheaters gehört, so verdankt sie das auch ihrem Umfeld. Denn seit 15 Jahren stammen die radikalsten und besten Theater-, Film- und Videokünstler Englands aus den grossen Industriestädten im Norden. Ihre Arbeit orientiert sich am Stadtleben, an den desillusionierten City-Kids, die dort ohne familiaren Rückhalt, ohne gesellschaftliche Wurzeln ihre Tage, Wochen und Jahre durchstehen.
«Let the Water run» ist bis heute das ehrgeizigste, mutigste und unbequemste Projekt der Truppe. Zwei Männer und zwei Frauen 'erzählen' Geschichten, beschreiben einen erschreckenden Tagtraum aus dem England der achziger Jahre. Sie setzen sich auseinander mit der Stadt, der Gewalt, dem Tod. Gefühle, Empfindungen, Gesten werden, dem Kino ähnlich, bewusst zur Schau gestellt. Der Zuschauer glaubt nichts, soll nichts glauben, denn die Schauspieler spielen höchstens Abbilder von Empfindungen. So ist «Let the Water run » ein sehr witziges Stück, obwohl der Zuschauer kaum lacht.
Direction : Huw Chadbourn, Tim Etchells, Richard Lowdon, Terry O'Connor - Comédiens : Robin Arthur, Richard Lowdon, Cathy Naden, Susie Williams - Décor: Huw Chadboun, Richard Lowdon - Texte : Tim Etchells - Voix: Sarah Singleton, Tim Etchells - Musique: John Avery - Mise en scène: Terry O'Connor