"VOLL-MOND" ist eine Kreation für das Bollwerk, die den akustischen Alltag dieses mittelalterlichen Befestigungsturmes auf besondere Weise zu erforschen sucht. ln einem langsam sich entwickelnden Verlauf werden unter Miteinbeziehung des späten Einnachtens und des baldigen Vollmondes verschiedene Klangelemente eingesetzt, um in der Bewegung und Evolution der Töne den akustischen Raum des Bollwerks auszuloten. Stimme, Bleche, Handharmonika, Büchel, Perkussion, Klang und Rhythmusinstrumente nehmen in Verlauf des Abendes verschiedene Standorte ein. Die einen beschreiben den Klangraum punktuell, fremdtönend, die andern als Refrain rhythmische Muster des Bauwerks. Als Verbindungsglied zum Menschen, zum Publikum, das sich in dieser Welt der Töne seinen Platz suchen muss, entstehen in einem bestimmten Wechsel Textinseln mit Gedichten von Else Lasker-Schüler. "VOLL -MOND" ist ein Prozess, der wie das Zunehmen des Mondes, nicht ständig höchste Konzentration von seinem Publikum ertordert, sondern ihm erlaubt von Zeit zu Zeit hinzuschauen, hinzuhören, oder aber auch dabeizubleiben und sich der Betrachtung des Klanggeschehens hinzugeben.