SARBAND ist ein in seiner Art einzigarliges Ensemble, das 1986 mit dem Ziel gegründet wurde, die Beziehungen zwischen der frühen europäischen Musik und den Musikkulturen der islamischen Welt, sowie deren Einflüsse auf die zeitgenossiche Musik in Konzert und Forschung aufzuzeigen. Die MusikerInnen spielen ausschliesslich auf Repliken von Instrumenten des europäischen Millelalters und auf islamischen Originalinstrumenten. Das Ensemble musiziert kontinuierlich mit türkischen, persischen und arabischen Musikern zusammen und legt grösste Sorgfalt auf die Auswahl des Repertoirs, um einen musikalischen Dialog anzuregen und all die Vorurteile abzubauen, die im Verhältnis von Christentum und Islam hartnäckig bestehen. So erklingen europäische und arabische Instrumente zu den Gebeten der Sufi-Bruderschaften, wie zu italienischen Kirchengesängen. 

Die Wurzeln europäisch-millelalterlicher Musik sind in den orientalischen Musikkulturen zu suchen. Spanien und Italien wurden in besonderem Masse von Musikelementen des Orients geprägt : Einstimmigkeil, modale Tonsysteme und reiche Ornamentik. Trotz des überwältigenden kulturellen Einflusses des Islam auf das mittelalterliche Europa werden diese Wurzeln bis heute verkannt, und zwar aus der tiefsitzenden Vorstellung heraus, Europa sei der Mittelpunkt der Welt. So wird häufig vergessen, dass es die Araber waren, die dem christlichen Europa nicht nur Mathematik, Astronomie und Medizin, sondern auch Dichtung und Musiktheorie vermillelten. 

"Cantico" ist ein Programm mit Gesängen der mystischen islamischen Sufi-Bruderschaften und religiöser Musik der "laudesi" (laienbruderschaften) aus dem mittelalterlichen Italien.