Nachdem der erste Festivalabend in einer besinnlichen Stimmung der Geschichte und ihren vergessenen Geistern nachgegangen ist, werden afrikanische Trommeln in der Bollwerkfestung driihnen und die Begegnung zwischen unseren vielfiiltigen Kulturen zelebrieren: vielleicht dos Vorzeichen einer Zukunft der Verstiindigung und der Toleranz. Er ist der Komponist der senegalesischen Nationalhymne, unbestrittener Meister der Trommel aus Dakar und Voter von 38 ebenfalls trommelnden Kindern: Doudou N'Diaye Rose, eine lebende legende. Als einer der wichtigsten Vertreter senegalesischer Musik hat Doudou N'Diaye Rose unserer Zeit eine völlig neue Musikform beschieden, die zeitgenössisch und originell, aber gleichzeitig rein und traditionsbewusst ist. Er gilt heute als eigenständiger musikalischer leiter, der den grössten klassischen oder zeitgenössichen Dirigenten durchaus ebenbürtig ist. Als ein "Boulez der Perkussion" dirigiert er seine Trommler mit Kraft, Präzision, Anmut und Virtuosität, ähnlich einem Meister des Kampfsports. Daraus entstehen eigentliche Trommelsymphonien, die durch ihre brillanten rythmischen Überlagerungen bestechen. Millen im Herzen von Dakars belebtestem Arbeiterviertel ist Doudous Haus ein pulsierender Treffpunkt für zahlreiche Trommler und Perkussionisten, die sich zu ihrem eigenen Vergnügen treffen. Darunter sind auch viele Frauen, zur Mehrzahl Doudous Töchter und Schwiegertöchter. Die Vorstellung einer trommelnden Frou ist in Afrika ziemlich ungewiihnlich, ja revolutionär. Doudou und seine zwanzig Perkussionistlnnen werden die finstere Bollwerkfestung in eine vibrierende afrikanische Sonneninsel verwandeln.