Bobby Baker beschäftigte sich zuerst mit der Malerei, bevor sie herausfand, dass ihr die Farbe ais Ausdrucksmittel nicht genügte. So versuchte sie es mil Zucker und Kuchen. Über Aktionen präsentierte sie dem Publikum Essbares. Mit Meringuedamen hat sie getanzt und die Geschichte der modernen Malerei in Zuckerguss nachvollzogen. Eine lebensgrosse Kuchenfamilie wurde in ein Ferlighaus aus Zucker untergebracht und als "An Edible Family in a Mobile Home" ausgestellt. Anlässlich des Hayward Annual1979 offerierte sie dem Publikum einen sorgfältigst zubereiteten "Packed Lunch". 1980 wurde sie zum ersten Mal Mutter und unterbrach ihre künstlerischen Aktionen. 1988 stellte sie "Drawing on a Mother's Expierence" vor, ein Stück, das die Erfahrungen dieser Jahre nachzeichnete und Bobby's Rückkehr in die Kunslszene ankündigte. 

Seither hat sie verschiedene Auftragsarbeiten ausgeführt, unter anderem "Cook Dems" für das Third Eye Center in Glasgow und "Kitchen Show" für LIFT ‘91. "Kitchen Show" erlebte ihre Uraufführung in Bobby's eigener Londoner Küche und stiess bei der Kritik auf ein starkes Echo. Seither war sie in vielen Küchen Grossbritanniens, Europas, Australiens und Kanadas zu Gast. lm selben Jahr wurde Bobby mil dem begehrten Time Out/Dance Umbrella Performance Award ausgezeichnet. Aus einem weiterern LIFT Auftrag entstand 1993 das Stück "How To Shop", eine Lektüre über die Kunst des Einkaufens im Supermarkt und eine Anleitung, wie wir in unserem Alltag den gewöhnlichsten Verrichtungen etwas Erhabenes abgewinnen können. 

"Drawing on a Mother's Expierence" gehört zweifellos zu den stärksten und nachhaltigsten Arbeiten von Bobby Baker. Das Aufrollen ihrer persönlichen Geschichte, vemittelt über Aktionsmalerei, gehört zu jenen Erfahrungen, die man nicht mehr vergisst.