Die südafrikanische Tänzerin, Chorec:igraphin und Performancekünstlerin Robyn Orlin gilt als Meisterin der theatralischen Subversion. Sie sucht "Wahrheit" (in) der Bewegung und möchte Bedeutungshülsen abstreifen, um zum Kern der Dinge vorzustossen. Sie will Stereotypen und kulturelle Konstrukte sichtbar werden lassen, zerlegen und so kritisierbar machen. ln ihrer Choreographie Naked On A Goat nehmen drei Tänzerinnen die biblische Geschichte der Salome zum Ausgangspunkt für eine Auseinadersetzung mit weiblicher Identität, die um die Küche als ein Ort des Geschebens nicht herumkommt, aber auch die Vermarktung des Körpers der Frau aufzeigt. Orlins Bewegungssprache ist sehr direkt, oft humorvoll, mitunter aber auch abstossen ; grandios ihr Umgang mit Requisiten aller Art, die phasenweise zu Mitspielern mutieren.