"Den aussergewöhnlichen Uebergang vom Tag zur Nacht teil en ln diesem Augenblick ist der Geist verwirrt, das Gefühl für den Lauf der uns umgebenden Dinge gerät ausser sich. ln der Stadt gerat man in Aufregung, unnötigerweise. In den grossen Rau men der Natur fühlt man in sich ein Aufwallen von ungeahnter Energie. Das wird wie ein verfrühtes En de oder wie die Wiederholung des kommenden Endes erlebt. Und doch, jedes Mal stellt sich in der aufziehenden Nacht Hoffnung ein, etwas, dem man entgegenschauen kann. In diese zarte Stimmung der Abenddammerung trete ich ein mit meinem Gesang.
Der Gesang, den ich über Freiburg erklingen lasse, wurzelt im Betruf der Hirten von Muotathal. Andere Quellen, auf weiten Reisen eingefangene Klange, bereichern ihn. Meine Stimme ist mehr ais ein Instrument, sie ist der Körper eines Ausdrucks, der nur mir gehört. Es gibt keine Sprache, niemanden, der sich an ihre Stellle setzen kiinnte. Sie erklärt sich, wenn man sa will, durch sich selbst. Während fünf Tagen erhebt sich der Gesang über die Altstadt." Pierre Mariétan