Mit Rooftop Landscape wird eine Idee aufgegriffen, die in den 70er Jahren vom Freiburger Architekten Jean Pythoud lanciert worden war, als die Frage nach einer Verdichtung des Stadtraumes aktuell wurde. Im Jahre 2006 ist die Frage immer noch berechtigt: Wie kann das architektonische Kulturgut der Stadt modernisiert werden, ohne Zerstörung des historischen Aspektes? Was kann getan werden, um Freiburgs Altstadt zu verdichten und zu einem attraktiven Wohnraum zu gestalten, um den massiven Abgang der Stadtbevölkerung in die Agglomerationen zu verhindern? Geplant sind parasitäre Erweiterungen im Au-Quartier, die sich der unbekannten und unentdeckten Raumfläche in, auf, unter und um die Hausdächer bemächtigen werden. Diese Interventionen, die als eine Art Ausdehnung des öffentlichen Raums in die Dächerlandschaft
zu verstehen sind, sollen auf bisher unbeachtete Orte und Räume aufmerksam machen, unbenutzte Erschliessungen reaktivieren, neue Aus- und Ansichten eröffnen und von den “architektonischen Verbrechen” der Vergangenheit profitieren, um die öffentlichen Aktivitäten in eine neue Dimension zu verlegen. Womit der öffentliche Raum beginnt, sich in bisher übergangenen Hinterhöfen “einzunisten”, neuen Freiraum zu entdecken, neue Nutzungsfläche zu erobern und neue Querverbindungen zu schaffen, ganz nach dem Prinzip des positiven Dominoeffektes...